Lawinenverbauungsprojekt L74 Rajachstraße

Die schwierige Situation im Dezember 2008 für die Bewohner von Rajach, Hof und Lerch (insgesamt 17 Tage Straßensperre), aber auch für die Lawinenkommission, hat die Verantwortlichen auf Landes und Bundesebene zu einem raschen Handeln veranlasst.

Am 18. Dezember erfolgte mit LHstv. Anton Steixner eine Befliegung um ihn einen Überblick über die Situation vor Ort zu geben. Bereits am 20. Dezember wurde vom Landeshauptmann Stellvertreter der Auftrag an die zuständige Gebietsbauleitung der Wildbach- und Lawinenverbauung in Lienz für die Projektsausarbei-tung erteilt. Ende März 2009 wurde der Gemeinde ein verhandlungsfähiges Projekt der WLV Lienz vorgelegt. Es war mir persönlich ein Anliegen, dass bei der finanziellen Verhandlung, die bereits am 7. April 2009 stattfand, auch der LHstv. Anton Steixner persönlich anwesend war.
Dadurch konnte auch für die Gemeinde ein vertretbarer Interessentenanteil von 3% erreicht werden.

Das Projekt umfasst folgende Maßnahmen:
Das Lawinengebiet im Bereich L 74 umfasst alle oberhalb der Zufahrtstraße nach Rajach liegenden Flächen vom Hopfgartner-Graben bis zum Anwesen Rasner auf einer Länge von ca. 900 m. Der Bereich für die Defereggental Landesstraße L 25 beginnt westlich der Volksschule und umfasst den Riedelwitz-Roan den Inneren und Äußeren Bloß-Roan und den Toniger-Roan.
Ebenfalls in die Verbauungsmaßnahme wurde das Wohnhaus Neublosinger – Pontiller genommen, welches an der Westseite auf Grund der Steilheit von 90% bis zum 1. OG durch die Schneerutschung eingeschüttet war.

Das Verbauungsziel besteht darin die bedrohten Gebäude, die Zufahrt zu den Ortsteilen Rajach, Hof und Lerch (L74) und die Defereggerstraße (L25) zu sichern indem ein Abrutschen von Schneemassen, Gleitschneelawinen verhindert wird.
Das Ziel wird durch technische (Stahlschneebrücken) und biologische Maßnahmen (Aufforstungen) erreicht.
Zur Sicherung der Anbruchflächen sind ca. 11 ha forstliche Maßnah-men und ca. 600 lfm an Stahlstützverbauungen vorgesehen.
Die Gesamtkosten für die Sicherungsmaßnahmen wurden auf ca. € 1,0 Mio. geschätzt, welche wie folgt finanziert werden sollten:

Bund 40,00 %
Land Tirol 22,00 %
Interessenten:
Landesstraße L 35,00 %
Gemeinde Hopfgarten i.D. 3,00 %
Gesamt 100,00 %


Ein Dank gebührt hier auch den ca. 25 Grundbesitzern, die ihre Grundflächen zur Verfügung gestellt und ein rasches Genehmigungsverfahren ermöglicht haben.

Fotos - Lawinenverbauungsprojekt L74 Rajachstraße