2000

Deferegger Heimatkalender 2000

 

Auf dem Zweitblatt finden sich Heilkräuter, wie Kamille, Frauenmantel, Spitzwegerich, Brennessel, Löwenzahn, Johanniskraut, Baldrian, Wermut, Arnika,...Aber nicht nur das Vorkommen und Bilder sind zu finden, sondern auch die Zubereitungen von Tee, Heilsalben, Essenzen, Säften,... und deren Anwendung bei verschiedenen Krankheiten und Wehwehchen. Alle Heilmittel sind für jedermann kostenlos in Wald und Flur zu finden und hundertprozentig biologisch. Ein Beitrag zur Homöopathie.

In den historischen Beiträgen sind viele Eintragungen zu finden, wobei im Feber auf ein Martele in Wort und Bild hingewiesen wird, aus dem hervorgeht, dass auf ein Lawinenunglück 1695 erinnert, bei dem 17 Menschen auf dem Heimweg zu Tode kamen.

Unter allen Rezepten ist wahrscheinlich das der Schlipfkrapfen das wichtigste. Sind doch gerade die Schlipfkrapfen die Nationalspeise aller Osttiroler. Aber auch Käsesuppe, Brennsuppe, Krapfen, Strauben, „Kaasknödel“, verschiedene Brotsorten, die sündhaft guten Kesseliskrapfen ,.... sind zu finden und nachzukochen. Mahlzeit

Unter den vielen Anekdoten eine von Hella Tegischer:

Zwei alte Deferegger Jungfrauen unterhalten sich über alte Zeiten. „Mein Gott“, jammert die Mena zur Nanne, „Haben wir uns früher vor den Sünden gefürchtet. Zum ersten einmal vor dem Herrgott. Zum zweiten vor dem Beichten und damit vor dem Pfarrer. Zum dritten vor den Leuten im Dorf und zum vierten vor unseren Eltern. Und vor lauter Fürchten, haben wir’s mit dem Sündigen nicht einmal „anderfangen“. Viel haben wir versäumt!“