Die Fresken

Die Fresken

 

Zum bedeutendsten Schmuck der Kirche zählen die gotischen Fresken im Chor aus dem frühen 15. Jahrhundert. Die zwei (ursprünglich drei) Wandbilder an den nordseitigen Schildwänden sind vermutlich der sogenannten Brixener Schule zuzuschreiben.

Beachtenswert sind das Verkündigungsbild (links) mit seiner von der Renaissance beeinflussten Architektur (Rundbögen, Säule, Pfeilerbasen) sowie die Darstellung der Geburt Christi (Mitte), die zahlreiche einheimische Elemente, wie etwa den Zaun, den Dreifußkessel oder den steinernen Trog enthält.

Das Bild rechts wurde 1798 beim Ausbrechen eines neuen Fensters bis auf wenige Reste zerstört.
Das darunter befindliche Freskenband, entstanden um 1400, ist insofern bemerkenswert, als es die Zwölf Apostel in einer ganz ungewöhnlichen Weise zeigt: Einerseits ist keine bestimmte Rangordnung erkennbar, und andererseits finden sich darunter auch Figuren, die gar nicht zu den von Christus berufenen zwölf Jüngern zählen.

Von links nach rechts handelt es sich, sofern erkennbar, um folgende Personen mit ihren (nicht immer einwandfrei identifizierbaren) Attributen:
1. Thomas (?; Buch und Lanze); 2. Bartholomäus (nackt; Messer und Haut über einem Stock); 3. Matthias (Buch? und Axt); 4. Judas Thaddäus (?; Buch und Keule?); 5. Jakobus der Jüngere (?; Buch und Keule?); 6. Johannes Evangelist (Kelch mit Schlange); 7. Petrus (Schlüssel; charakteristische Haar- und Barttracht); 8. Paulus (Buch und Schwert; typischer "Philosophenbart"; er zählt nicht zu den ursprünglichen 12 Aposteln); 9. Philippus (Buch und Kreuzstab; wegen der Ähnlichkeit mit Petrus könnte man aber auch an dessen Bruder Andreas denken); 10. Johannes der Täufer (Lamm Gottes-Medaillon und Fellgewand; auch er ist kein Apostel!); 11. Jakobus der Ältere (Wanderstab und Muschel); 12. Matthäus (?; Buch und Hellebarde?).