Die Arbeit des Heimatkundevereins

Sammeln, Dokumentieren und Archivieren

Im Mittelpunkt unserer Tätigkeit stand und steht die Dokumentation des Dorfgeschehens in Form des Dorftagebuches, das Sammeln von Zeitungsberichten, Sterbebildern und anderen historisch bedeutenden Dokumenten. An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass der Verein immer wieder Gegenstände für das Chronikarchiv geschenkt bekommt, für die wir sehr dankbar sind.

Durch Zufall sind wir auf das Schicksal des französischen Kriegsgefangenen und Zwangsarbeiters Maurice Robert gestoßen, der 1945 durch eine Lawine ums Leben kam. (Ein Bericht darüber findet sich übrigens im Deferegger Heimatkalender, Jänner 2011). Es ergab sich die Möglichkeit, mit Verwandten des Verunglückten Kontakt aufzunehmen und nähere Informationen über ihn zu bekommen. Diese Entdeckung führte zu Nachforschungen über das Schicksal weiterer Gefangener, die noch im Laufen sind. Wer zu diesem Thema Informationen beisteuern kann, ist herzlich gebeten, sich mit Frieda Liebhart oder dem Vereinsobmann Michael Huber in Verbindung zu setzen.

Ein weiteres Projekt ist die sukzessive Restaurierung diverser historischer Grabsteine am Friedhof von St. Veit. Hauptziel ist, dass die Grabinschriften nachgezogen und somit wieder lesbar gemacht werden. Dieses Projekt hat erfreulicherweise dazu geführt, dass auch verschiedene Privatpersonen historische Grabsteine von Angehörigen renovieren lassen. Zuletzt (2015) wurden Grabsteine der Familie Feldner (vulgo Preger) restauriert. Langfristig wollen wir eine Dokumentation (Datenbank) aller historischen Grabsteine von St. Veit erstellen.

Mit dem neuen Chronikarchivraum (neben dem Alten Gemeindehaus), eröffnet am 26. Oktober 2013, begann auch die Möglichkeit, kleine Ausstellungen durchzuführen. Die erste fand im Sommer 2014 statt und war dem Thema Ausbruch des Ersten Weltkriegs gewidmet: Verschiedene Leihgeber stellten uns historische Kriegspostkarten, Photographien und Dokumente zur Verfügung, die die Auswirkungen des Weltkriegs auf das kleine Bergdorf St. Veit beleuchteten. Darüber hinaus war es möglich, aufgrund von handschriftlichen Aufzeichnungen aus dem Pfarrarchiv eine Dokumentation sämtlicher Kriegsteilnehmer zu erstellen, die noch weiter ergänzt wird.

Der Heimatkundeverein hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, auch die folgenden Jahre des Ersten Weltkriegs mit einem bestimmten Schwerpunkt zu dokumentieren. Stand im Jahr  2015 der Kriegseintritt Italiens vor 100 Jahren und die Rolle des St. Veiter Standschützenhauptmannes Peter Feldner (Preger) im Mittelpunkt, so wird 2016 des 100. Todestages des Kaisers Franz Joseph gedacht.

Michael Huber