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SEG - Übung in Lienz

SEG - Übung in Lienz

Rotes Kreuz Osttirol

GROßE BEZIRKS-SEG-ÜBUNG BEI DER FIRMA LIEBHERR IN LIENZ -

ROTES KREUZ OSTTIROL PROBTE DEN ERNSTFALL

Lienz, 27. September 2025. - Am vergangenen Samstag fand auf dem Gelände der Firma Liebherr in Lienz eine große Bezirks-SEG-Übung des Roten Kreuzes Osttirol statt. Gemeinsam mit den Feuerwehren Lienz, Nußdorf-Debant und der Betriebsfeuerwehr Liebherr wurde ein komplexes Großschadensereignis realistisch nachgestellt. Unterstützt wurden die Einsatzkräfte vom Einsatzleiter der ÖBB sowie vom Roten Kreuz Kärnten und dem Weißen Kreuz Innichen.

ÜBUNGSANNAHME: ZUGUNGLÜCK MIT MASSENANFALL AN VERLETZTEN

Das Übungsszenario sah ein schweres Zugunglück im Bereich der Fa. Liebherr vor. Gegen 13:00 Uhr kam es - laut Annahme - durch eine Fehlfunktion einer ÖBB-Weiche zu einem folgenschweren Zwischenfall: Ein Personenzug raste unkontrolliert in das Gelände und prallte gegen das Be- und Entladehaus des Werkes. Mehrere Waggons entgleisten und kippten auf die Seite. Zahlreiche Personen wurden verletzt, einige eingeklemmt oder unter Trümmern begraben.

Die Lage verschärfte sich zusätzlich, als wenige Minuten später ein LKW-Fahrer aufgrund eines Herzinfarkts die Kontrolle über sein Fahrzeug verlor. Der LKW prallte gegen die Überdachung des Entsorgungshofes und löste dabei eine Explosion aus. Herabstürzende Trümmerteile verletzten weitere Personen. Insgesamt gab es, mehr als 35 Übungsopfer - teils leichtverletzt, teils in einem psychischen Ausnahmezustand  oder unverletzt – zu erfassen, einzuordnen und zu versorgen.

Foto ©Ecaterina TOLICOVA | ÖRK Osttirol. Zugunglück mit Massenanfall von Verletzten – Luftaufnahme des Unglücksortes

 

BEEINDRUCKENDE EINSATZSTÄRKE UND ZUSAMMENARBEIT

Das Rote Kreuz Osttirol war mit einer beeindruckenden Mannschaftsstärke von 72 Helferinnen und Helfern vor Ort.  Vor Ort befanden sich insgesamt 13 Rettungswagen (RTW): acht aus Osttirol, zwei des Weißen Kreuzes Innichen und drei aus Kärnten. Zudem wurden ein KAT-LKW und ein KAT-MAN zur logistischen Unterstützung eingesetzt.

Seitens der Feuerwehr beteiligten sich die Freiwilligen Feuerwehren Lienz und Nußdorf-Debant, die Betriebsfeuerwehr Liebherr sowie ein Einsatzleiter der ÖBB an der Großübung. Auch die Notarzthubschrauber C1, RK1, Christophorus und Pelikan 1 wurden in die Übungsplanung einbezogen, um eine möglichst realitätsnahe Lagebewältigung zu gewährleisten.

Foto ©Ecaterina TOLICOVA | ÖRK Osttirol. Die Betroffenen in der Patientensammelstelle

 

REALISTISCHE SZENARIEN UND PROFESSIONELLE ARBEIT

Das Szenario verlangte den Einsatzkräften alles ab: Zahlreiche eingeklemmte Personen, Brandverletzungen, Amputationsverletzungen, Kreislaufstillstände sowie psychische Ausnahmesituationen mussten erkannt, priorisiert und professionell behandelt werden.

Besonderes Augenmerk lag auf der Ersteinschätzung der Patient:innen, der Koordination der Einsatzabschnitte und der Zusammenarbeit zwischen den Organisationen.

Foto ©Ecaterina TOLICOVA | ÖRK Osttirol. Notarzt bei der Ersteinschätzung der Patient:innen

 

Trotz des hohen Komplexitätsgrades wurde die Lage von den eingesetzten Kräften professionell und strukturiert abgearbeitet. Die Kommunikation zwischen den Organisationen funktionierte weitgehend reibungslos, kleinere Herausforderungen wurden im Verlauf rasch erkannt und gelöst.

Im Abschlussgespräch zeigten sich alle Verantwortlichen zufrieden mit dem Verlauf der Bezirksübung.

Die Organisation und Vorbereitung dieser Übung waren mit großem Engagement und erheblichem Arbeitsaufwand verbunden. Das Personal hat die Aufgaben hervorragend gemeistert. Natürlich gibt es in einzelnen Bereichen noch Verbesserungspotenzial, auf das wir bei der nächsten Übung gezielt eingehen werden“, fasste Bezirksrettungskommandant Reinhard Stotter zusammen.

Ein besonderer Dank gilt der Firma Liebherr für die Bereitstellung des Übungsgeländes sowie die hervorragende Verpflegung.

Ebenso möchten wir Übungsleiter Franz Köll und seinem engagierten Team danken, die unzählige Stunden in Planung, Koordination und Durchführung investiert haben.

Unser Dank gilt außerdem allen Blaulichtorganisationen sowie sämtlichen beteiligten Personen, die mit ihrem Einsatz zum Erfolg dieser Übung beigetragen haben.

Diese Bezirks-SEG-Übung zeigte eindrucksvoll, wie wichtig regelmäßiges Training für den Ernstfall ist. Nur durch gemeinsame Übungen auf hohem Niveau kann im Notfall rasch und koordiniert Hilfe geleistet werden – zum Schutz und Wohl der Bevölkerung.

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