Deferegger Heimatkalender 2005

Neben den schon traditionell sensationellen Schwarz-Weiß-Fotos auf den Kalenderblättern lesen wir auf dem Zweitblatt wieder historische Begebenheiten, unter anderem, die Installierung einer Badeanstalt in Bad Grünmoos, westlich von St. Jakob. Heute an sich nichts Besonderes. Die beschriebene Badeanstalt wurde allerdings 1875 eröffnet. Baden in Badekleidung und Schwimmunterhose, die Worte „Badeanzug und Schwimmhose“ waren noch nicht bekannt, welch ein Skandal, in einem katholischen Ort!

Wie immer beliebt und als erstes gelesen, die „G’schichtlen und Anekdoten“.
Eine Kostprobe aus der Predigt des aus Hopfgarten stammenden Pfarrers Josef Grimm vulgo Tonigerpfarrer, der in Kartitsch seinen Seelsorgedienst ausübte. Auch in Kartitsch, wie in vielen Orten Tirols, mussten die Waldbesitzer für das Pfarramt Holz bereitstellen, damit der Pfarrer und das Pfarrhaus warm über die kalte Jahreszeit „drüberkommen“. Als die Holzlieferungen immer spärlicher wurden, schloss der Pfarrer eines Sonntags seine Predigt mit den Worten: „Liebe Gläubige, wenn ihr weiterhin so wenig Holz ins Pfarrhaus bringt, wird auf meinem Grabstein zu lesen sein: In Kartitsch erfroren!“

Im Naturteil werden diesmal Wildbeobachtungen getätigt. Schneehuhn, Rotfuchs, Baum – und Steinmarder, Auerhahn, Birkhuhn, Rehwild, Dachs, Rothirsch, Murmeltiere, Wiesel, Alpenschneehase, .... alle werden sie beschrieben bzw auch die Gegenden, wo sie zu beobachten sind.

Und in diesem Jahr sind zum erstenmal Dialektbeiträge aus dem Defereggental dabei. Beiträge, die selbst für Deferegger nicht ganz einfach zu lesen sind. Für Nichtdeferegger ist das Lesen noch viel schwieriger. Manche Leser haben es mit „Lautlesen“ geschafft. Text und Inhalt verstanden. Gratulation!