Friedhofskapelle

Friedhofskapelle "Unsere liebe Frau in Lourdes"

Die Baugeschichte: Von der der alten Pfarrkirche zur Friedhofskapelle (1833)
Durch Jahrhunderte stand die Kirche von St. Jakob dort, wo heute noch der Friedhof ist. Nach altchristlicher Tradition wollte man die Toten in der Nähe des Gotteshauses bestatten. So ist es bis heute in Hopfgarten und St. Veit geblieben.
Durch den Neubau der Kirche von St. Jakob im Talgrund (1828-1831) verlor die alte Vikariatskirche, die erstmals im Jahre 1299 erwähnt wurde und Ende des 15. Jahrhunderts um- oder neu gebaut wurde, ihre Funktion. Obendrein wird sie am Anfang des 19. Jahrhunderts als baufällig bezeichnet. Im Vertrag mit dem Baumeister Simon Moosbrugger, der den Neubau der heutigen Pfarrkirche errichtete, war demnach vorgesehen, den Turm und das Schiff der alten Kirche abzutragen. Das Presbyterium sollte hingegen als Friedhofskapelle bestehen bleiben. Diese Arbeiten wurden 1833 durchgeführt.

Der Bau und die Ausstattung
Heute präsentiert sich die Friedhofskapelle als einfacher Bau, dem man sein im Kern hohes Alter nicht auf den ersten Blick ansieht. Die Kapelle wurde im Zuge der Friedhofserneuerung 1988/89 restauriert. Sie weist ein Untergeschoß auf, das vielleicht früher als Beinhaus gedient hat (heute Abstellraum).
Der Schmuck im Inneren beschränkt sich auf einfache Dekorationsmalereien. Die Apsis wurde wohl um 1900 zu einer Lourdesgrotte umgestaltet. Die Glocke stammt aus dem Jahre 1951.

Literaturhinweis:
M. Huber – W. Potacs, St. Jakob in Defereggen. Kleine Geschichte der Pfarre und Führer zur Pfarrkirche, St. Jakob i. Def. 22001, S. 7-24.
M. Fingernagel-Grüll, Die Kunstdenkmäler des Politischen Bezirkes Lienz (Österreichische Kunsttopographie Bd. LVII/3), Horn 2007, S. 256-258.