Aktuelles
Fehlwürfe Müll
Abfallwirtschaftsverband Osttirol
Mehr als jeder zweite Wurf in den Restmüll geht daneben
Wir alle wollen das Richtige tun. Aber funktioniert das im Alltag auch wirklich? Der Wille zur Mülltrennung ist da, doch die aktuellen Zahlen des Abfallwirtschaftsverbandes Osttirol zeigen, in der Umsetzung hapert es. 57 % des Restmülls in Osttirol besteht aus Abfällen, die dort nicht hingehören. In den meisten Wohnanlagen liegt der Fehlwurfanteil sogar bei bis zu 70 %. Zahlen, die zum Nachdenken anregen: Über das eigene Verhalten und die Auswirkungen auf Umwelt, Sicherheit und Gemeindebudget.
Batterie als mögliche Brandursache
Nach dem Großbrandereignis bei der Firma Rossbacher GmbH in Nußdorf-Debant warnt der Abfallwirtschaftsverband Osttirol erneut vor den Risiken falsch entsorgter Batterien. Medienberichten zufolge könnte der Brand durch eine unsachgemäß entsorgte Batterie oder einen Akku ausgelöst worden sein. Solche Vorfälle sind kein Einzelfall und sind vermeidbar. Allein in Osttirol landen jährlich rund 12,5 Tonnen Batterien im Restmüll, das entspricht etwa einer Tonne pro Monat. Bereits eine einzelne Batterie kann einen Brand auslösen – in der Mülltonne, im Sammelfahrzeug oder in der Sortieranlage. Die Mitarbeitenden der Abfallwirtschaft sind dabei teils erheblichen Sicherheitsrisiken ausgesetzt. Dabei ist die richtige Entsorgung denkbar einfach: Batterien und Akkus können kostenlos in Supermärkten und in den Sammelzentren der Gemeinden abgegeben werden. Trotzdem landen sie immer wieder in der falschen Tonne. Ein Vorfall wie dieser zeigt deutlich, dass unser Umgang mit scheinbar kleinen Dingen wie Batterien große Auswirkungen haben kann. Zeit, dass unsere Wegwerfgesellschaft einmal darüber nachdenkt, was wir wo und wie entsorgen, bevor aus einem Handgriff ein Großereignis wird.
Lebensmittel im Müll – und mit ihnen wertvolle Ressourcen
Nicht nur Batterien landen in der falschen Tonne. Der Großteil der Fehlwürfe im Restmüll besteht aus Bioabfällen (31 %). Damit finden sich 750 Tonnen noch genießbarer Lebensmittel im Osttiroler Restmüll – genug, um rund 1.030 Menschen ein ganzes Jahr lang zu versorgen. Gerade rund um Feiertage wie Weihnachten, Ostern oder zur Grillsaison steigt der Anteil vermeidbarer Bioabfälle deutlich an. Doch was in der Biotonne zu hochwertigem Kompost werden könnte, geht im Restmüll unwiederbringlich verloren. Zum Nachteil für Klima, Ressourcen und Gebührenstruktur.
Fehlwürfe belasten Gebühren und Klima
Die aktuellen Zahlen (Abbildung 1) zeigen, falsche Mülltrennung verursacht erhebliche Kosten im Bezirk und wirkt sich negativ auf das Klima aus. Gesamt entstanden 2023 rund 785.000 € an Mehrkosten durch Fehlwürfe im Restmüll. Jede falsch entsorgte Batterie oder Verpackung verursacht zusätzlichen Aufwand in der Entsorgung. Diese Kosten werden über die Müllgebühren von allen Bürger:innen mitgetragen – unabhängig davon, wie gut (oder schlecht) im eigenen Haushalt getrennt wird.
Auch die Klimabilanz leidet unter falsch entsorgtem Müll. Laut Berechnungen des AWV-Osttirol könnten jährlich rund 19.900 Tonnen CO₂-Äquivalente durch das richtige Sortieren eingespart werden. Das entspricht in etwa dem CO₂-Ausstoß von 3.205 Autofahrten rund um die Erde.
Es sind nicht unsere politisch Verantwortlichen in der Gemeinde, die unsere Müllgebühren in die Höhe treiben. Es ist jede falsch entsorgte Verpackung, jede achtlos weggeworfene Batterie, jeder Apfelstiel im Restmüll. Wer falsch trennt, zahlt nicht nur selbst drauf, sondern belastet alle anderen mit. So wird aus Bequemlichkeit ein gemeinsames Problem.
Gute Absicht, falscher Ort
Auch bei den Leichtverpackungen gibt es noch viel Luft nach oben. In der gelben Tonne lag der Fehlwurfanteil 2024 bei 17,5 % (rund 280 Tonnen). Am häufigsten landen dort Restmüll (7,6 %) und kunststoffhaltige Nichtverpackungen (9,9 %), wie etwa Spielzeug oder andere Kunststoffprodukte, die nicht unter Verpackungen fallen. Bei den Metallverpackungen liegt der Fehlwurfanteil bei 13,7 %, oft durch falsch entsorgte Blechteile oder Töpfe verursacht. Diese Abfälle stören die Sortierung und erschweren das Recycling. Was gut gemeint ist, landet so am falschen Platz und schadet der Umwelt.
Gemeinsam besser trennen
Die Analyse macht deutlich: Was in der Tonne landet, wird zu Hause entschieden. In den Osttiroler Haushalten liegt noch viel Potenzial für den Klimaschutz, für stabile Gebühren und für Ressourcenschonung. Der Abfallwirtschaftsverband Osttirol sieht dieses Ereignis als Einladung, das eigene Trennverhalten zu hinterfragen. Schon kleine Verhaltensänderungen können Großes bewirken!
Wer sein Wissen rund ums richtige Trennen auffrischen möchte oder genauere Informationen zu den Fehlwürfen sucht, wird auf der Website des Abfallwirtschaftsverbands Osttirol fündig (www.awv-osttirol.at). Dort gibt es auch das praktische Trenn-ABC (www.awv-osttirol.at/downloads/) für alle, die beim Sortieren auf Nummer sicher gehen wollen. Aktuelle Tipps und Einblicke bietet zudem der Instagram-Kanal des AWVO (www.instagram.com/awv.osttirol/) Denn: Jede richtige Entscheidung beginnt zuhause – und jede:r zählt.
Die Daten basieren auf der Tiroler Restmüllanalyse 2019 für den Bezirk Lienz sowie auf Mengenmeldungen aller 33 Mitgliedsgemeinden des Abfallwirtschaftsverbandes Osttirol aus dem Jahr 2023.
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