Kultur

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Talschaftsmuseum "Zeitreise Defereggen"

Im Jahre 2005 wurde im Untergeschoß des Musikpavillons von St. Jakob das Museum "Zeitreise Defereggen" eröffnet. Die Idee dazu geht auf den Wiener Kinderarzt Dr. Walter Potacs zurück, der seit den 1960er Jahren als Hobbyarchäologe das Defereggental nach Spuren der Vergangenheit durchforschte. Mit der Entdeckung einer steinzeitlichen Jägerstation auf dem Hirschbühel, oberhalb von Mariahilf, gelang ihm gleichsam der Durchbruch, fand man doch dort die bislang ältesten menschlichen Spuren Osttirols (Mittlere Steinzeit, ca. 8.000 - 5.000 v. Chr.).
Ein weiterer Sensationsfund war der rund 1.000 Jahre alte Einbaum aus dem Obersee, dessen Bergung und Restaurierung den letzten Anstoß zur Errichtung des Museums gab. Dieses Boot dürfte dem Fischer des Fürstbischofs von Brixen gehört haben, der der Eigentümer des Obersees war.
Der Begriff "Zeitreise" verrät, dass es sich hier nicht um ein volkskundliches Heimatmuseum handelt. Vielmehr sind es die archäologischen Funde, die den Schwerpunkt darstellen. Neben den Werkzeugen und Waffen aus Feuerstein (Silex), die am Hirschbühel gefunden wurden und dem Einbaum aus dem  Obersee sind hier Funde aus der Kirchengrabung in St. Veit ausgestellt, die erstmals die Präsenz der Römer im Tal belegen.
Zu den jüngeren archäologischen Stücken gehören die Münzen aus der Kirche von St. Veit (15. bis 18. Jahrhundert) sowie die Funde aus den Bergwerken im Trojertal (Gemeinde St. Jakob; 17. Jahrhundert): Hier sind Schlacken, Meißel, Esswerkzeuge, aber auch hölzerne Knappenschuhe, Filz- und Gewebereste von Transportsäcken zu erwähnen. Zahlreiche Fragmente von Pfeifen zeigen, dass man auch in 2.300 m Seehöhe nicht auf jeden Luxus verzichten wollte.
Neben diesen archäologischen Fundstücken sind einige historische Dokumente ausgestellt, darunter ein Brief aus dem Turm der Leonhardskirche (1.711) sowie ein Buch über die Deferegger Protestantenausweisung (1.732).
Im Museum liegen Kurzführer zur freien Entnahme auf.

Öffnungszeiten: täglich von 10:00 bis 18:00 Uhr (Samstag geschlossen)
Eintritt frei!

Einbaum

Das größte ausgestellte Objekt stellt der im Jahr 2.000 geborgene, rund 1.000 Jahre alte Einbaum dar. Er wurde im Obersee/Staller Sattel gefunden und stellt insofern eine Besonderheit dar, als sein Verwendungs- und Fundort in 2.000 m Seehöhe liegt und er der einzige bislang bekannte Einbaum ist, der aus Zirbenholz gefertigt wurde. Aufgrund historischer Quellen lässt sich zeigen, dass er für die Versorgung des Hochstiftes Brixen diente.


Kontakt

Gemeindeamt St. Jakob in Defereggen

Unterrotte 75
9963 St. Jakob in Defereggen

Parteienverkehr: Montag bis Freitag, 8:00 Uhr bis 12:00 Uhr

Außerhalb dieser Zeiten werden wir, wenn notwendig, gerne Ihre Anliegen behandeln. Dazu ersuchen wir aber um vorherige telefonische Anmeldung.

Tel.: +43 4873 6320 e-Mail: gemeinde@stjakob.at