Geschichte

Geschichte der MK St. Jakob

 

Im Jahr 1854 wurde die sogenannte Musikbande von Coop Johann Treyer gegründet.
Weitere Gründunsmitglieder waren: Lehrer Jakob Schwingshackl, Josef Passler (vlg. Jägeräut), Josef Kröll (vlg. Christlers), Leopold Ladstätter (vlg. Kofl), Ferdinand Ladstätter (vlg. Kofl), Peter Ladstätter (vlg. Kofl), Johann Kleinlercher (vlg. Mattlisschneider), Bernahrd Tegischer (vlg. Maurer), Alois Liebhard (vlg. Pluner), Mattias Ranacher (vlg. Kartitscher).
Der Grund für die Gründung der Musikbande war zunächst die Unterstützung des Kirchenchores. Die Musikbande hatte nie mehr als 18 Mitglieder.

Die Proben der Musikanten waren bis 1856 im Widum. Dann wurden die Schulzimmer im Erdgeschoss des Handelshauses Proberäume. In den Wintermonanten wich man in die Uterkoflerstube oder ins Oberkoflerhaus aus.

In den 80er Jahren, insbesondere nach 1888, da das neue Schulhaus in Verwendung genommen wurde, waren die ehemaligen Schulzimmer und später die Umwaltstube im ersten Stock des Handelshauses die Probelokale.

Am 20. April 1857 rückte die Kirchenmusik zum ersten Mal aus. Der Grund dafür war das Begräbnis des allseits verehrten und beliebten Kuraten Villplaner.

Aufgrund von Streitigkeiten gründete der damalige Kapellmeister Peter Kröll im Jahr 1906 die so genannte "Veteranenmusik" (Trutzkapelle). Die restlichen Musikanten der Kirchenmusik nannten sich "Bürgermusik".

Zwei Jahre später im Jahr 1908 haben Gründer, Musikanten und Gönner beider Kapellen eingesehen, dass das getrennte Musizieren auf Dauer keinen Sinn macht, und so schlossen sich beide Vereine zur Musikkapelle St. Jakob zusammen.

1955 war die damalige Muskkapelle finanziell so in Nöten, dass eine Spendenaufruf an die Bevölkerung von St. Jakob gemacht werden musste, um die Kapelle mit neuen Instrumenten auszustatten. Der Kostenvoranschlag betrug 40.000 bis 50.000 Schilling! In allen Fraktionen von St. Jakob wurde dankenswerter Weise fleißig dafür gespendet, und so war für die musikalische Zukunft in der Gemeinde weiterhin gesorgt!

Von 1956 bis 1962 wurde jährlich ein "Tag der Blasmusik" durchgeführt, der von der Bevölkerung immer sehr gut aufgenommen wurde. In den darauf folgenden Jahren wurde diese Veranstaltung nur mehr sporadisch durchgeführt.

Im Jahr 1965 wurde unter der Leitung von Kapellmeister Kleinlercher Matthias beim Wertungsspiel in Matrei der hervorragende 1. Platz für "Fest in Valencia" erspielt! Schon eine Woche später wurde zu Gunsten der Hochwasserhilfe ein Platzkonzert abgehalten, da das Tal bzw. die Gemeinde durch die starken Niederschläge und Unwetter arg in Nöten geraten war, und so der Wiederaufbau erleichtert werden konnte.

Unter Mitwirkung der MK St. Jakob wurde im Jahr 1967 die für den Bezirk Osttirol überaus wichtige Straßenverbindung die Felbertauernstraße eröffnet!

1971 wurden von der damaligen Vereinsfühung unter Obmann Unterkircher Herbert und des Kapellmeisters Steiner Otto (+) die bis heute beliebten Waldfeste auf der Sander Ebene in Leben gerufen.

Am 8. Mai 1976 konnte die MK St. Jakob das neue Probelokal im 1. Stock des Schul- bzw. Feuerwehrgebäudes feierlich eröffnen.

Ein Meilenstein für den Kulturträger Nr. 1 war sicher das Jahr 1978! Von nun an sollten auch weibliche Musikantinnen die Musikkapelle bereichern, denn Senfter Paula (geb. Lercher) war die erste Frau, die musikalisch in die bis dahin männliche Domäne aufgenommen wurde!

Erstmals wurde 1982 in Zusammenarbeit mit heimischen Musikgruppen (Deferegger Jodlertrio und Hopfgartner Männerchor) ein Tondokument aufgenommen.

Mehrmals hatte die Musikkapelle die Möglichkeit im Fernsehen bzw. im Hörfunk aufzutreten u. a. 1983 im ORF bei "Tritsch Tratsch", 1998 im Radio Tirol "Live-Frühshoppen", 1999 im ORF bei "Willkommen Österreich", 2000 im BR bei "Melodien der Berge" und 2001 in der Radiosendung "Mit Musik ins Wochenende".

1987 übernahm Lercher Felix den Taktstock von seinem Vater Lercher Peter, der seit 1975 die Musikkapelle leitete. Das Amt des Kapellmeisters hatte Felix bis ins Jahr 2001 inne.

1993 waren ebenfalls einige eineschneidende Ereignisse. In diesem Jahr konnten die Musikantinnen ihre ehemalige Tracht - schwarze Röcke, graue Joppen mit weißer Bluse - erstmals gegen neue "Deferegger Trachten" austauschen. Seitdem werden die Trachten nachtürlich mit Stolz getragen und bereichern das Erscheinungsbild der Kapelle.

Nachdem Lercher Peter (vlg. Stinlis) viele Jahre Kapellmeister war, wurde er im Jahr 1993 von der Musikkapelle zum Ehrenkapellmeister ernannt. Diese Ehre wurde auch Steiner Otto (+) dank seiner jahrenlangen Kapellmeistertätigkeit zuteil.

Nachdem im Jahr 2001 Lercher Felix nach 14 Jahren das Amt des Kapellmeisters zurückgelegt hat, leitete Troger Viktor die 56 Mitglieder zählende Kapelle bis zum Jahre 2007.

Am 11.01.2008 wurde bei der außerordentliche Jahreshauptversammlung das Mitglied Georg Lercher zum neuen Kapellmeister gewählt.