Kapelle Zotten

Kapelle Mariä Heimsuchung in Zotten

Bereits im Jahre 1684 wird in Zotten eine kleine Kapelle erwähnt, die sich auch auf der ältesten Ansicht von St. Veit findet. Sie war bildstockartig und markierte den Fußweg von Zotten nach St. Veit. Letzterer war bis 1951 die wichtigste Verbindung zwischen Talstraße und St. Veit-Dorf, in welches bis dahin keine Straßen-verbindung existierte. Zotten war demnach eine Art „zweites Zentrum“ von St. Veit, mit dem Postamt (seit 1870), einem Gasthaus (seit 1873) und einer Bäckerei.

Der Wirt des Gasthauses, Franz Grall (Gräll), errichtete im Jahre 1805 die Kapelle neu. Sie stellt die „Miniaturausgabe einer barocken Landkirche dar“ (so der Osttiroler Kunsthistoriker Josef Weingartner).

Ihr heutiges Aussehen ist geprägt von der letzten Innenrenovierung im Jahre 1903, als der Altar und ein Großteil der Einrichtung (Statuen, Kreuzwegstationen, teilweise die Deckenmalereien) entstanden. Aus der Entstehungszeit stammt noch das Bild Maria als Himmelskönigin, die Dreifaltigkeit und das Auge Gottes.

Den Hochaltar schuf der Künstler August Valentin aus Brixen. Er enthält eine Kopie der Altöttinger „Schwarzen Madonna“ sowie je eine Figur des hl. Antonius von Padua und des hl. Franz von Assisi.
Das älteste Kunstwerk ist eine sitzende Madonna mit Kind aus dem 17. Jahrhundert, vermutlich das Gnadenbild der alten Kapelle. Bemerkenswert ist außerdem eine Gedenktafel für die 1945 durch eine Sprenggranate umgekommenen Kinder des Zottenwirtes.

Das Zottenkirchl ging am 21. April 2011 vom über 200-jährigen Privatbesitz in den öffentlichen Vereinsbesitz über. Der Verein "Retten wir das Zottenkirchl" - gegründet im März 2011 - hat es sich zur Aufgabe gemacht, die dringend notwendige Renovierung des Zottenkirchls in Angriff zu nehmen. 

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