Der Friedhof

Der Friedhof

 

Der St. Veiter Friedhof zeichnet sich durch das Vorhandensein zahlreicher Grabsteine aus dem späten 19. und frühen 20. Jahrhundert aus. Ihre Bedeutung besteht darin, dass sie von den zahlreichen Handelsleuten bzw. Fabrikanten stammen, die einst das Defereggental verlassen hatten, um sich in der Fremde eine neue Existenz aufzubauen. Das verwendete Material – zumeist Marmor – deutet auf einen entsprechenden Wohlstand hin, der sich auch in Inschriften wie „Realitätenbesitzer in St. Veit und Strohhutfabrikant in…“ widerspiegelt. Viele der hier verewigten „Forschtgiehner“ – das ist der Dialektausdruck für die „Fort-Geher“, also die Ausgewanderten – starben übrigens in der Fremde.

Manche der Grabsteine tragen noch die originalen Porträtmedaillons der Verstorbenen. In den letzten Jahren wurden einige dieser altehrwürdigen Monumente auf private Initiative restauriert, so etwa dasjenige für Chrysanth Ladstätter (gest. 1902; rechts neben dem Eingang in die Kirche), dem aufgrund seiner Wohltaten für die Gemeinde die Ehrenbürgerschaft verliehen worden war, oder für den Vater und den Bruder Reimmichls (Johann Rieger d. Ä. und d. J.).

Eine weitere Besonderheit des St. Veiter Friedhofes sind die beiden Beinhäuser. Während das eine (im Turmuntergeschoß) nur kurz (während der Außenrenovierung 2001) geöffnet war, ist das andere an der Südseite der Kirche bis heute zu sehen. In ihm befindet sich eine zierliche barocke Figur des Auferstandenen.