Kapelle Bruggen

Die Kapelle zum hl. Florian in Bruggen und das Denkmal für die ausgewiesenen Protestanten

 

Das Brugger Kirchlein, einst dem hl. Johannes dem Täufer geweiht, hat unter allen Kapellen von St. Veit zweifellos das bewegteste Schicksal hinter sich: Errichtet im Jahre 1806 auf private Initiative, war der Bau bereits zu wiederholtem Malen vom Hochwasser bedroht, ehe er im September 1965 in den Fluten versank. Die Einrichtung konnte fast zur Gänze gerettet werden.

Der Neubau entstand an sicherer Stelle nach Plänen des Lienzer Architekten Rudolf Stotter in den Jahren 1969 bis 1971. Die Segnung zu Ehren des neuen Kirchenpatrons Florian (er ist u. a. der Schutzheilige gegen Hochwasser) nahm der Matreier Dekan Josef Holaus vor.

Der schlichte Bau aus Natursteinen hat einen rechteckigen Grundriss mit einer südseitigen Vorhalle. Ebendort befindet sich das Denkmal zur Erinnerung an die Vertreibung der Protestanten, ausgeführt von dem aus St. Veit stammenden Bildhauer Georg Planer. Der damalige Diözesanbischof Alois Kothgasser und der evangelische Superintendent von Kärnten und Osttirol, Manfred Sauer, nahmen im Herbst 2002 unter großer Anteilnahme der Öffentlichkeit die Einweihung vor.

Im Inneren der Kirche finden sich sowohl Stücke der alten Einrichtung, darunter das alte Hochaltarbild, mehrere kleine Heiligenfiguren und die Kreuzwegstationen (ohne die Nummern VIII. bis X.), als auch neue Kunstwerke. Unter letzteren ist das große Kruzifix des Virger Bildhauers Gottfried Fuetsch erwähnenswert. Bei der Ausstellung „Zehn Jahre Heimatkundeverein St. Veit in Defereggen“ konnte der alte Hochaltar wieder aufgebaut werden. Seine Teile waren in einem Abstellraum deponiert gewesen.